Viele Anleger verlassen sich in Krisenzeiten auf Gold – und das ist immer noch so. Aber ist es wirklich sinnvoll, in beliebte Edelmetalle zu investieren?

Gold. Es ist unsterblicher Reichtum, Macht und Luxus. Das wussten schon die alten Ägypter, die von den funkelnden Edelmetallen nicht genug bekommen konnten. Oder Christoph Kolumbus auf der Jagd nach Geld am anderen Ende der Welt. Bis heute haben die begehrten Rohstoffe ihre magische Anziehungskraft nicht verloren. Derzeit pilgern nur sehr wenige glückliche Soldaten mit Sieben und Schaufeln durch Kanada oder Kalifornien, um nach Gold zu suchen, aber ihr Verlangen nach Gold ist nicht verschwunden. Im Gegenteil,
„Gold Rausch“, „Gold Boom“ und „Gold Price Soiring“ waren Mitte April Schlagzeilen in den Medien, als Edelmetalle plötzlich wieder an Popularität gewannen, manchmal auch nicht. Wenn zwischen Hamsterkäufen neues Toilettenpapier gehandelt wird. Inzwischen liegen die Preise für Feinunzen bereits über 1.800 US-Dollar (Stand 26.05.2020) und haben damit fast die legendären Höchststände von 2011 erreicht, als Unzen aufgrund der Eurokrise 19.200 US-Dollar kosteten. All dies ist nicht verwunderlich, da Gold in Krisenzeiten als beliebtes Investment gilt. Und so fragen sich auch heute noch viele Privatanleger. Soll ich jetzt Gold kaufen?

Lohnt es sich, in Barren und Münzen zu investieren?

Es gibt mehrere Gründe, warum Gold mittlerweile bei vielen Anlegern wieder so beliebt ist. Auf der anderen Seite startete der Goldpreis Anfang März sehr niedrig (bei 1.350 Dollar), nachdem viele Anleger zu Beginn der Coronakrise einfach alles verkauft hatten, was sie loswerden konnten. Kurz darauf mussten einige Goldproduzenten wegen der Corona-Pandemie die Produktion einstellen, und der Wind drehte sich, als es zu einem Lieferengpass kam. Gleichzeitig läuft die Gelddruckmaschine der Zentralbank auf Hochtouren und die Zinsen rattern den Verkäufern weiter. Die Angst vor der nächsten großen Hyperinflation ist bei vielen schon lange weit verbreitet. Und was tun Anleger normalerweise, wenn sie befürchten, dass ihre Ersparnisse bald von der Inflation verschluckt werden? Natürlich kauft er Gold.
Schließlich gelten Edelmetalle als krisenfest und als bester Inflationsschutz. Das jüngste Goldfieber fordert natürlich nicht nur gruselige Einzelinvestoren, sondern auch mutige Spekulanten, die mit der aktuellen Krise Geld verdienen wollen und auf weitere Kurssteigerungen setzen. Alle werden durch optimistische Vorhersagen von selbsternannten Goldexperten oder international anerkannten Analysten untermauert. Zuletzt war es die Bank of America, die bis zum nächsten Jahr einen Anstieg auf 3.000 US-Dollar pro Unze prognostizierte.

Sollten Sie also jetzt investieren?

Zweifellos glänzt Gold in diesen Tagen wieder. Doch sollten Anleger jetzt so schnell wie möglich auf den Goldzug aufspringen?
Dies kann nicht mit einem eindeutigen „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden – schließlich kann niemand die Zukunft vorhersehen. Die Fakten sind wie folgt: Goldinvestments sind reine Spekulationen, dass die Preise weiter steigen werden. Selbst wenn mehr Stimmen den Jahrtausend-Goldboom vorhersagen, können die Preise genauso schnell fallen wie sie steigen.
IranUSA Viele kleine Sparer, die 1980 ins Goldfieber gerieten, nachdem die Bar- und Münzpreise im ersten Jahrhundert krisenbedingt in die Höhe geschossen waren, mussten eine solche Ernüchterung erleben. Innerhalb weniger Wochen verloren die Preise mehr als 40 % ihres Wertes und erholten sich erst 27 Jahre später (Finanzkrise 2008) teilweise wieder.

Ist Gold wirklich eine Krise?

Dennoch ist die Idee, heutzutage in Gold zu investieren, nicht ganz dumm. Betrachtet man die Wirtschaftsgeschichte der letzten 50 Jahre, so sind die Goldpreise nicht nur während der Immobilienkrise in Japan (1988-1990), dem Platzen der neuen Blase (2000-2003) und der Finanzkrise deutlich gestiegen. Er war kritischer als der International Stock Index (2007-2009), schüttete aber in einigen Fällen sogar fette Gewinne in die Lagerhäuser der Goldspekulanten. Fällte beispielsweise der MSCI World 2008 auf 46, stieg der Goldpreis vorübergehend um fast 34 %. Solche expliziten Drifts von
Aktien und Goldpreisen sind keine Seltenheit, aber nicht zwingend. Da sich der Goldpreis außer in der Schmuckindustrie nicht an der Realwirtschaft orientiert, wird Gold unter der allgemeinen Wirtschaftskrise nicht schwächer und kann sich genau gegenteilig zu den Aktienkursen entwickeln. Edelmetalle sind gewissermaßen krisenresistent.

Verhindert Gold Inflation?

Tatsache ist, dass es wie bei jedem anderen Rohstoff ein physisches Äquivalent zu Gold gibt. Der Goldabbau bleibt schmerzhaft (und kostspielig) – und die Edelmetalle, die unter der Erde liegen, sind nicht endlos und die Ressourcen sind begrenzt. Edelmetalle werden in Zukunft eher an Wert gewinnen, im Gegensatz zu Banknoten, die durch den Neudruck unabhängig von Verlusten in vergangenen Krisen deutlich an Wert verloren haben. Gold verhindert nicht immer Inflation, wie 1980-2000 gezeigt wurde. Ein gewisser Schutz gegen die Inflation von Edelmetallen ist jedoch nicht zu leugnen. Gleiches gilt für andere Anlageklassen wie Aktien und Immobilien.

Schützen Sie andere Investitionen vor Inflation

Es gibt jedoch andere Möglichkeiten, sich vor Inflation zu schützen. Zum Beispiel Immobilien oder einfach andere Rohstoffe wie Kupfer oder Erdöl. Oder andere Edelmetalle wie Platin, Silber und Kupfer, die im Gegensatz zu Gold wirtschaftlich wesentlich wichtiger sind.
Aber Gold hat den Rohstoffen eines voraus. Es ist eine uralte, weltweit akzeptierte Zahlungsmethode und daher kein Nischenprodukt. Im Vergleich zu Aktien und Anleihen hat Gold jedoch wie alle anderen Rohstoffe einen entscheidenden Nachteil. Das heißt, es gibt keine Zinsen oder Dividenden. Das heißt, es gibt keine laufenden Erträge für die Anleger. Stattdessen können Sie mit Ihrer Goldanlage nur dann einen Gewinn erzielen, wenn Sie es zum richtigen Zeitpunkt kaufen und zum richtigen Zeitpunkt weiterverkaufen.

Wie füge ich meinem Portfolio Gold hinzu?

Daher ist Gold gerade für langfristig orientierte Anleger, die ihre Ersparnisse über Jahre oder Jahrzehnte anlegen wollen, eher ungeeignet. Tatsächlich können die Goldpreise höher sein als bei großen Aktienindizes wie dem MSCI World. In anderen Phasen wurde der Index jedoch deutlich über dem Goldpreis geschätzt. Die Rentabilität einer Goldanlage variiert stark je nach Eintritts- und Austrittsdatum. Mit anderen Worten, es ist reine Spekulation. Jeder, der am „Krisenboom“ des
-Goldpreises partizipieren möchte, kann in Erwägung ziehen, Gold in sein Portfolio aufzunehmen. Wird beispielsweise ein Gesamtanlagekapital von 5 in Gold investiert, könnte dies die Volatilität des Portfolios reduzieren. Dadurch wird das Risiko reduziert und der Verlust an der Börse kann ausgeglichen werden. Wenn Sie über eine
-Mischung nachdenken, sollten Sie in Erwägung ziehen, in mehrere Edelmetalle gleichzeitig zu investieren, anstatt sich ausschließlich auf Gold zu verlassen. Die Preise für Platin, Silber und Palladium sind in den letzten Wochen alle gefallen, aber eine möglichst breite Anlage ist immer hilfreich. Wer weiß: Wenn der Goldpreis wieder fällt, können Platin und Co. in die Höhe schnellen.

Wie investiert man in Gold?

Nicht nur Menschen, die einen sicheren Safe in ihrem Schlafzimmer haben, können Geld kaufen. Anleger haben nun mehrere Möglichkeiten, zu investieren, ohne auch nur auf Edelmetalle zu schauen.

GoldETFs / GoldFonds:
Wie bei Aktien und Anleihen gibt es verschiedene Goldfonds, in die Anleger investieren können, aber in Deutschland sind diese nicht erlaubt, da Fonds für einzelne Rohstoffe verboten sind. Schweizer Sparer hingegen können problemlos Geld in GoldETFs, SPDR Gold Shares oder UBS Gold Hedge CHFs einzahlen.

GoldETCs:
Sie können auch indirekt über Wertpapiere in Gold investieren. Dieser nennt sich ETC (Exchange Traded Commodities) und garantiert dem Käufer durch Derivate, die auch auf Abruf geliefert werden können, eine bestimmte Menge Gold. Mit anderen Worten, Sie können einen Goldstab nach Hause liefern, wenn Sie möchten, aber das ist nicht erforderlich. Auch Deutsche dürfen in einzelnen Sektoren in solche Wertpapiere investieren. GoldETC ist beispielsweise bei Xetra Gold an der Deutschen Börse oder EUWAX Gold an der Börse Stuttgart erhältlich.

Derivate:

Sie können Gold auch mit Derivaten kaufen, also Optionen oder Futures (Terminkontrakte). Rohstoff-Futures haben den Vorteil, dass sie sehr kostengünstig sind und es den Anlegern ermöglicht, nicht nur auf steigende, sondern auch auf fallende Kurse zu wetten. Der Handel mit Futures erfordert jedoch sehr viel Wissen, da er sehr komplex in der Struktur und Risikospekulation als einzelner Anleger ist. Hinzu kommt das sogenannte Kontrahentenrisiko. Im Gegensatz zu ETC gibt es für Gold-Futures und Gold-Optionen keine direkte Entsprechung, daher gibt es keine Garantie, wenn der Kontrahent ausfällt.

Gold physisch kaufen:
Natürlich können Sie Gold auch direkt in Form von Stöcken und Münzen oder in Form von Edelsteinen kaufen. Diese Methode eignet sich besonders für Menschen, die Angst vor dem drohenden Ende der Banknoten und einer großen Hyperinflation haben. Der Besitz von Gold bedeutet jedoch auch, dass Sie die Lagerkosten selbst tragen müssen. Wie Sie sich vorstellen können, müssen Goldsticks nicht unbedingt im Schrank aufbewahrt werden. Es ist sinnvoller, ein Bankschließfach zu mieten (obwohl es etwa 60 Euro im Jahr kostet). Dessen müssen Sie sich bewusst sein, wenn Sie.

Gold physisch kaufen:
Vorsicht vor Falschgold: Beim Goldkauf im Internet sollten Sie immer prüfen, wie seriös jeder Goldhändler wirklich ist. Gefälschtes Gold wird jeden Tag viel verkauft, vor allem online.

Collector Coin: Achten Sie auf den Materialwert von Gold. Einige Anbieter preisen Goldmünzen als Sammlerstücke an, die es nicht wirklich wert sind und es wahrscheinlich auch wert sind.


Geschäftszeiten: Am besten kaufen Sie Barren und Münzen während der Geschäftszeiten der Goldhändler. Anbieter können die Preise nachts erhöhen, um sicherzustellen, dass Magre nicht verpasst wird, wenn sich der Kurs über Nacht ändert.


Größe: Je kleiner die Stückelung des Goldbarrens, desto höher die Prämie, die automatisch auf alle Käufe angewendet wird. Für einen 1-Gramm-Barren beträgt der Aufpreis beispielsweise 20% des regulären Goldpreises. Wenn Sie also wirklich Gold kaufen möchten (als Investition), müssen Sie 1 Unze Gold verdienen. In Goldminenaktien investieren: Sie können auch von den Goldpreisen profitieren, indem Sie in

Goldminenbetreiber investieren:

Solche Unternehmen sind beispielsweise Newmont Mining, Franco-Nevada Corporation oder Kinross Gold Corporation. Der Preis von Goldminenaktien schwankt entsprechend dem Goldpreis. Aber bei einer solchen Investition, die letztlich eine Branchenwette ist, tragen Sie immer die unternehmensspezifischen Risiken des Unternehmens. Um tatsächlich in Goldminenaktien zu investieren, müssen Sie sicherlich im Vorfeld erfahren und gut informiert sein.

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